Freitag, 11. Januar 2008

Das Leben ist eine Zwiebel

Auf Uncommon Descent würde kürzlich auf eine Pflanzenstudie hingewiesen, die eine "tief verborgene" (deeply hidden) Ebene der transkriptionellen Regalution zutage brachte (Salk Institute). Der erste der zahlreichen Kommentatoren nannte die transkriptionelle Regulation an sich interessanterweise das "dunkle Materie"-Problem der Biologie.

So faszinierend solche Forschungsergebnisse sind, die Frage ist, ob immer tiefer liegende Ebenen der Komplexität an sich eher für den Entwicklungs- oder den Designgedanken sprechen. Den Forscher als solchen sollten solche verborgenen und noch auf ihre Erklärung harrenden Entdeckungen wohl so oder so beflügeln. Doch wie sieht es mit Forschern aus, die sich an bestimmte Theorien gebunden fühlen? Hier wird das Beflügeln oft von der Forschung im allgemeinen auf die Theorie im speziellen umgemünzt. Findet man, was man im Rahmen der Theorie erwartet, ist alles in Ordnung. Findet man etwas völlig anderes, ist auch alles in Ordnung, denn könnte man alles erklären, wäre man als Forscher ja arbeitslos. 'Natürlich habe die Evolutionstheorie noch Lücken', meinte jemand in einem Zeitungsartikel mal in etwa, 'deshalb stehen Evolutionsbiologen ja auch noch in Lohn und Brot'. So wirkt die Theorie heuristisch fruchtbar, obwohl es eigentlich die von jeder Theorie nackte Natur an sich ist, die heuristisch fruchtbar ist. Da ist dann der gemeine Wasserschlauch beispielsweise nicht etwa wegen seiner verstandenen Entwicklungsgeschichte ein Paradebeispiel der Evolution, sondern allein wegen seiner „bizarren Fresskünste".

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