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Die einzelnen Folgen sind gut geschrieben, wenn auch manchmal etwas konstruiert - da rastet schon mal ein nymphomanisches, minderjähriges Model auf dem Laufsteg aus, weil sie Krebs in einem bisher unentdeckten Hoden hat. Und insgesamt gesehen gewinnt man den Eindruck, dass der menschliche Körper ein ziemlich fragiles, unberechenbares Gebilde ist, dass jederzeit auf tausenderlei skurrile Arten seinen Exitus finden kann. Letzteres wird in anderen Serien wie CSI Miami dann auch wesentlich mehr zelebiert.
Ähnlich wie in den zahllosen Horrostreifen der letzten Zeit steht hier in Bezug auf die "Maschine Organismus" das destruktive Element wesentlich mehr im Vordergrund. Die Weisheit Quentin Tarantinos - "Es ist interesanter einem Auto beim Explodieren zuzuschauen als beim Parken" - hat gegen die alte chinesische Weisheit - "Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten, doch kein Professor der Welt konnte je einen herstellen" - gewonnen. Man könnte darüber spekulieren, ob das größere Interesse an zerquetschten Käfern damit zusammenhängt, dass die Professoren dieser Welt das Herstellen von Käfern, zumindest rein theoretisch und prinzipiell, als geklärt sehen - Fragezeichen also als Ausrufezeichen verkleiden - und sich die Faszination für Käfer deshalb auf das Zerquetschen beschränken muss -
Oder inwieweit das dadurch zum Ausdruck gebrachte Misstrauen gegenüber der Kontrolle des Geistes über den Mechanismus Körper einem grundsätzlichen Höherbewerten der Materie gegenüber des Geistes geschuldet ist.
House würde solche Fragen wohl mit einem Hochziehen der Augenbrauen und einem zynischen Kommentar beantworten. Nur mit welchem?
(RTL wiederholt ab heute die erste Staffel)
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