Meine Feiertags-Lektüre war, bzw. ist noch, Das Glück der Tiere von Burkhard Müller. Eine ausführlichere Rezension wird noch folgen. Was ich bisher allerdings schon als sehr positiv herausstellen kann, ist, dass Müller viele Beispiele für evolutionäre Sackgassen anführt, über die man noch nicht viel gelesen hat. (Wobei man ja offiziell eh nie viel über diese liest...)
Als Beispiel möchte ich das Problem der Warnfärbung nennen. Auf Seite 144 schreibt Müller:
Nebenbei bemerkt, ist natürlich jede Art von Warnfärbung ein besonders gutes Beispiel für die Unmöglichkeit des Anfangs. Es muss im ganzen Reich der Beutegreifer, welcher zoologischen Gruppen sie auch angehören mögen, eine wohl entwickelte Konvention geben, dass man von auffällig gefärbten Beutetieren besser die Zähne lässt, und zwar von vornherein: Hat jeder Räuber diese Erfahrung erst für sich zu machen, dann ist es für das arme Opfer, an dem er sich macht, meist schon zu spät. Räuber aber gibt es unendlich viele; die Warnfärbung muss jeden, bevor er sich den Appetit an ihrem Träger verderben kann, erst einmal durch ihre Auffälligkeit wie eine Zielscheibe anlocken. Die entsprechenden Verluste im Vorfeld künftigen evolutiven Gewinns können vielleicht von kompletten Spezies und Populationen ausgeglichen werden - wenn aber zunächst nur, wie es dem Wesen der Mutation entspricht, ganz vereinzelte Individuen das neue Merkmal tragen, so werden sie bevorzugt ausgemerzt: Es kann darum auf keinen Fall selektiert werden!
Ich wünsche allen Lesern ein schönes, gesundes und interessantes Jahr 2008!
Bildquelle
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen