Deshalb auch erst jetzt ein Beitrag zu einem sehr interessanten Dokumentarfilm, der am Donnerstag im MDR lief: Menschenlabor Sowjetunion. (Aber zum Glück gibt es ja youtube) Der Film thematisiert die perversen Experimente, die in der Sowjetunion der 20er und 30er Jahre durchgeführt wurden. Auszug:
Die Ideologen der kommunistischen Utopie glaubten, dass die Menschen der alten, kapitalistischen Weltordnung dafür nicht geeignet wären. Es musste also ein neuer Erdenbürger geschaffen und der Mensch selbst zum Objekt revolutionärer Veränderungen werden. So wurde die Züchtung eines "Neuen Menschen" zum Ziel gewagter Experimente, die in der Sowjetunion in den 20er-Jahren durchgeführt wurden. Biologie, Technik und Naturwissenschaften erschienen den Bolschewiken dabei als die Lösung aller Probleme, die im Land herrschten. Einige Wissenschaftler glaubten durch gegenseitigen Blutaustausch zwischen Jung und Alt eine perfekte Gesellschaft mit makellosen Menschen zu schaffen. Andere versuchten den Menschen mit Affen zu kreuzen, um einen menschenähnlichen Hybriden zu erzeugen.Die Kreuzungsversuche von Menschen mit Affen waren bereits 2004 Thema des Dokumentarfilms Der Fall des Affenmenschen. Seinerzeit warfen Kritiker dem Film vor, mit dem Ansprechen dieser fragwürdigen Experimente "Propaganda" zu betreiben. Aber auch Menschenlabor Sowjetunion zeigt, dass diese Versuche ihre wissenschaftliche Begründung eindeutig im darwinschen Zeitgeist der damaligen Epoche fanden (Der auch nicht nur in der Sowjetunion, sondern global vorherrschte. Was sprach aus damaliger evolutionärer Sicht schon dagegen, dass sich Menschen und Primaten kreuzen ließen?). Und sie waren auch kein verirrter Einzelfall, sondern Programm. Die Skrupellosigkeit, mit der man neue Menschen hervorbringen wollte, unterscheidet sich kaum von der im Nationalsozialismus. (Das Wörtchen Sozialismus in Nationalsozialismus ist insofern sicherlich auch kein Zufall)
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