...und immer noch keinen Gott gesichtet
Von Juri Gagarin, dem ersten Menschen im Weltraum (außerhalb der Erde, müsste man eigentlich der Genauigkeit halber hinzufügen) ist eigentlich nur ein mehr oder weniger berühmtes Zitat überliefert: "Ich war im Himmel und habe mich genau umgesehen. Es gab keine Spur von Gott."
Klingt eigentlich eher nach etwas, was von der Partei in den Mund gelegt wurde. Vor allem auch, weil sich die Aussprüche späterer Kosmo- und Astronauten meist etwas beeindruckter und emotionaler lesen. Die Astronauten Borman, Lovell (später an Bord von Apollo 13 und noch später von Tom Hanks im gleichnamigen Film verkörpert) und Anders, die im Dezember 1968 als erste Menschen den Mond umrundeten, änderten ihre Weihnachtsansprache aus dem All sogar spontan vom Matthäus-Evangelium zu Genesis 1.
Umso erstaunter war ich, als ich im SPIEGEL* las, dass der Präsident der atheistischen Freidenker Amerikas, Joseph Lewis, sich bereits anlässlich von Sputnik zu einer ähnlich Äußerung hinreißen ließ: "Der Satellit hat im Himmel keinen Gott entdeckt." (*in einem ansonsten sehr lesenswerten Artikel) Zumindest in diesem infantilen Verständnis von Atheismus lagen Russen und Amerikaner also schon gleichauf...
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