"Evolution sei doch "bloß eine Theorie" und nicht bewiesen, behaupten noch immer viele Skeptiker."
Ah ja... Bei solch tollen Einleitungen sieht man förmlich Helmut Markwort vor sich, wie er sich das dichte Haar rauft und "Fakten! Fakten! Fakten!" ruft. Wer genau behauptet was genau, wann, wie, wo und warum, und welche Quelle belegt das? Eigentlich Grundschule für Journalisten, aber beim Hassthema Kreationismus werden offenbar immer wieder die einfachsten Grundregeln seriöser Berichterstattung vergessen.
Das supertolle Beispiel für "Die Evolution", das unseren nebulösen Skeptikern nun die Sprache verschlagen soll, ist ein Experiment an Fruchtfliegen, bei dem der Experimentator nur diejenigen Fliegen überleben ließ, die sich bei der Futtersuche schlauer anstellten. Und siehe da, Abrakadabra, nach zwei dutzend Generationen waren die Fliegen schlauer. Aber natürlich funktioniere das in der freien Wildbahn nicht so, denn da gibt es ja keinen Mann im weißen Kittel, der die Selektion vornimmt.
So weit, so spektakulär. Mein absoluter Lieblingssatz ist jedoch folgender:
Die Fruchtfliege Drosophila melanogaster könnte darüber nur verwundert ihr mit Antennen bewehrtes Haupt schütteln. Für das winzige Insekt ist Evolution das Alltagsgeschäft im Dienste der Wissenschaft.
Genau. Fliegen würden Darwin lesen. Tatsächlich wurden in über hundert Jahren Milliarden dieser Insekten verstümmelt und zerschossen, und das mit fragwürdigem Erfolg. Ob die Fliege tatsächlich ihre Antennen (oder was sie sonst noch alles am Kopf hat) über diejenigen schütteln würde, die (Makro)-Evolution anzweifeln? Auf jeden Fall eine hübsche Idee für ein T-Shirt-Logo, oder ähnliches: